Soziale Bedeutung von ślonsko Godka (Sprache)

Dycki jak kiery pado co rychtis po ślońsku, hört man mehr oder weniger viele aus dem Deutschen übernommene Begriffe. Norbert Reiter beschreibt in seinem Buch „Deutsche, Slawen und Balten” (Bonn 1989) verschiedene Ausprägungen dieses schlesischen Phänomens. Der Anteil der deutschen Einflüsse, die noch im ślońskij gotce verwendet werden, ist geringer als noch lange nach dem Krieg. Reiter schreibt, dass dieser Anteil unterschiedlich war und nicht nur vom Gebiet, sondern auch von der sozialen Stellung der Menschen abhing. In vielen Fällen konnte man nicht einmal feststellen, ob noch eine germanisierte slawische Sprache oder Deutsch mit schlesischen Einflüssen gesprochen wurde. In der sozialen Position wurde die Verwendung der reinen deutschen Sprache oder eines makellosen Polnisch höher geschätzt. Beide Sprachen galten als vornehmer. Die Verwendung der polnischen Sprache hob einen noch mehr hervor, da nur wenige Schlesier reines Polnisch beherrschten und noch weniger Schlesier die polnische Rechtschreibung beherrschten. Alles, was zwischen diesen beiden reinen Sprachformen lag, wurde als weniger wertvoll angesehen. Früher wie auch in heutigen Gesellschaften war die gesprochene Sprache ein Indikator für den sozialen Status. Die wohlhabenden und gebildeten Eliten der Gesellschaft sprachen in der Regel Deutsch, jedoch beherrschte kaum jemand ein fehlerfreies Deutsch. Die ärmeren Schichten, darunter Grubiorze und Gospodorze, sprachen Slesianisch und verwendeten dabei viele deutsche Sprachrelikte. Reiter gibt ein Beispiel für einen authentischen Satz mit einem relativ gleichen Anteil an polnischer und deutscher Sprache: „Mach dem Kanarek mat die klatka auf, da kann er rein- und raushopsać.” In vielen Fällen überwog der Anteil des Deutschen gegenüber dem Polnischen. Im nächsten Beispielsatz entspricht die Anzahl der deutschen Einfügungen dem, was im ślońsko gotka bis heute erhalten geblieben ist: „Maryjko ty staro kryko, ty mos tyn pysk jak stary wertiko.” Als Germanismen erkennen wir hier die Wörter „kryka” (Krücke) und „wertiko”. Man müsste sich die historischen Umstände genauer ansehen, die zu einer so starken deutschen Prägung der in Schlesien umgangssprachlich verwendeten Sprache geführt haben. Lassen wir hier die deutsche Kolonialisierung Schlesiens im 13. Jahrhundert außer Acht. Viel wichtiger für das Verständnis der entstandenen Sprachverhältnisse war die preußische Zeit, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begann. Der preußische König Friedrich II. fand nach der Rückeroberung Schlesiens aus österreichischer Hand die Lage im heutigen Oberschlesien desolat vor. Die Bevölkerung Schlesiens lebte damals in äußerster Armut. In Reiseberichten aus dem 18. Jahrhundert über Oberschlesien wurden die erschütternden Zustände beschrieben, die damals in dieser Region herrschten. Ein englischer Reisender beschrieb seine Eindrücke wie folgt:

„Auffällig ist die Trägheit. … Warum wird hinter einer Gruppe arbeitender Menschen immer eine dicke Peitsche hergetragen? Das ist doch kein Symbol für übermäßige Fleißigkeit. … Wodka ist der Gott dieser Menschen. Wodka und der Gedanke daran machen diejenigen, die normalerweise so langsam und träge sind, ausgelassen, fröhlich und sorglos … Die unwürdige Unterwürfigkeit, die weder tiefen Respekt noch Demut zum Ausdruck bringt, rührt von der Unterdrückung, den Lasten und der Last der eisernen Hand her, die dieses Land regiert. … Es ist ein Zeichen der Entweihung der dem Menschen gebührenden Achtung, wenn dieser polnisch-schlesische Mensch, dem die Angst tief in die Augen geschrieben steht, vor jedem, der besser gekleidet ist als er selbst, auf die Knie fällt und ihm einen Zipfel seines Gewandes küsst …“ Diese Beschreibung deutet weiter darauf hin, dass die gesamte Bevölkerung des damaligen Oberschlesiens, unabhängig von der gesprochenen Sprache, damals von den Landbesitzern, die ihr im Laufe der Jahrhunderte ihre alten, garantierten Rechte geraubt hatten, grenzenlos unterdrückt und ausgebeutet wurde. Die Klasse der Landbesitzer bestand in der Regel aus der deutschsprachigen Aristokratie, die von den österreichischen Habsburger Herrschern im Zuge der Gegenreformation angesiedelt worden war. Diese neuen Herrscher zeichneten sich durch Willkür aus, die Wien unter der Bedingung akzeptierte, dass sie dafür sorgten, dass diese Region zum katholischen Glauben zurückkehrte. Zu dieser Zeit sprach die Bevölkerung Oberschlesiens hauptsächlich Polnisch. Das war jedoch nicht immer so. Noch im 17. Jahrhundert war die deutsche Sprache in diesem Gebiet weit verbreitet. Sie wurde jedoch während der Gegenreformation dezimiert, in deren Folge ein großer Teil der Bevölkerung dieses Gebiets nach Niederschlesien auswanderte. Oberes Schlesien wurde damals nicht nur von deutschen, sondern auch von polnischen Familien verlassen, da auch in polnischen Kreisen die protestantische Religion viele Anhänger fand. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Entscheidung zur Auswanderung vor allem von den wohlhabenderen Schichten getroffen wurde, während die ärmere Bevölkerung, unabhängig von der gesprochenen Sprache, in Oberschlesien blieb. In der Folge wechselten die nachfolgenden Generationen der deutschen Bevölkerung, die inmitten einer mehrheitlich polnischsprachigen Bevölkerung lebten, zur polnischen Sprache. Dieser Prozess betraf jedoch nicht die geschlossenen deutschsprachigen Kolonien, die aus dem Mittelalter stammten, wie beispielsweise die Schönwald (Bojkow) bei Gleiwitz.

Zahlreichen Beschreibungen zufolge herrschten in Oberschlesien Enge, Armut und mangelnde Hygiene. Dieser Zustand beunruhigte den preußischen König Friedrich II., der sich sehr um eine Verbesserung der schlechten Lebensbedingungen bemühte. Dies brachte jedoch wenig Erfolg, da die lokale Aristokratie diese Bemühungen sabotierte. Erst die beginnende Industrialisierung führte zu großen Veränderungen. Die wirtschaftliche Grundlage dieses Prozesses war die Kohle. Die lokale Bevölkerung war jedoch nicht in der Lage, den Kohleabbau selbst durchzuführen und zu leiten. Dazu wurden ausgebildete Fachkräfte aus alten deutschen Bergbauzentren wie dem Harz oder dem Erzgebirge angeworben. Der Abbau wurde unter der Aufsicht staatlicher Bergämter durchgeführt. Die lokale Bevölkerung fand Beschäftigung in Hilfsberufen. Unter der Leitung deutscher „Hauer” und „Steiger” arbeitete sie als „Schlepper”, „Filer” oder „Fuhrunternehmer”. Die staatliche Förderung lässt sich gut am Beispiel der traditionellen „Königshütte” (heute Chorzów) erkennen. Mit der Entstehung neuer Verdienstmöglichkeiten durch die frühe Befreiung der Bauern von der Leibeigenschaft in Preußen kam es zu einer großen Mobilität der Menschen, die einen raschen Bevölkerungszuwachs an den neuen Produktionsstätten zur Folge hatte.

Im Oberen Schlesischen Bergland wurden bereits im 13. Jahrhundert in Abständen von 20 bis 30 km zahlreiche Städte gegründet, wie z. B. Gleiwitz oder Beuthen. Neue Bergwerksschächte wurden in der Nähe der zwischen den Städten gelegenen Dörfer gebaut und übernahmen dabei den traditionellen schlesischen Namen des nahe gelegenen Ortes. Zu ihnen strömte auch neue Bevölkerung. In den folgenden 200 Jahren veränderten diese Dörfer ihr Gesicht völlig und verwandelten sich in Industriedörfer und später in große Städte wie Zabrze oder Chorzów. Zwischen den Industriedörfern und den Städten bestanden deutliche soziale Unterschiede. In den industriellen Siedlungen lebten Grubiorze und manchmal auch Gospodorze. Zu Hause sprachen sie Silesisch. Die ihnen bekannte deutsche Sprache benutzten sie jedoch nur, wenn es notwendig war. In den Städten konzentrierte sich die Bevölkerungsschicht, die sich mit Verwaltung befasste und Deutsch sprach. Nur wenige von ihnen verstanden Polnisch. Diese Bevölkerung kam aus Niederschlesien nach Oberschlesien und wurde von der einheimischen Bevölkerung mit Distanz behandelt. In den Städten lebten auch Vertreter akademischer Berufe, die zunehmend aus der lokalen Bevölkerung rekrutiert wurden, die zuvor den schlesischen Dialekt gesprochen hatte. Darüber hinaus lebten in den Städten weitere Kleinunternehmer und Handwerker, die beide Sprachen gut beherrschten, natürlich mit einem deutlichen lokalen Akzent. Diese soziale Spaltung der Bevölkerung Schlesiens entstand zu Beginn der Industrialisierung. Um die entstehenden Grub versammelte sich die männliche Bevölkerung, die in primitiven und überfüllten Unterkünften untergebracht war. Die Arbeiter, die aus ihrem bäuerlichen Umfeld herausgerissen und ihrer Familien beraubt waren, verloren schnell ihre guten Sitten und begannen zu trinken. Dies wirkte sich natürlich negativ auf die Aufstiegsmöglichkeiten am Arbeitsplatz aus, erhöhte die Unfallrate und führte oft sogar dazu, dass die Arbeiter ihren Arbeitsplatz aufgaben und in ihre Heimat zurückkehrten. Um diese schwierige Situation zu entschärfen, begann die Betriebsleitung, keine Arbeiterbaracken, sondern Reihenhäuser für vier Familien oder ähnliche Wohnformen zu bauen. Im Hinterhof befanden sich Wirtschaftsgebäude, in denen die Arbeiterfamilien trzymali gowiedź, wie Kaninchen, Hühner, Ziegen oder Schweine hielten. Zu diesen Familienhäusern gehörten auch kleine Felder, na kierych baby sadzity kartofle, abo inkszo gemiza. In diesen Wohnungen mit Küche, Schlafzimmer und Wohnzimmer lebte in der Regel eine 7- bis 8-köpfige Familie. Unter diesen Bedingungen spielten die Frauen, die für die ganze Familie sorgen mussten, eine wichtige Rolle. Die Familien waren durch die Knappschaftsversicherung gegen Krankheit, Unfall und Tod abgesichert. Mit dieser sozialen Situation war verbunden, dass die Sprache der Verwaltung Deutsch war. Damit verbunden war die Chance auf sozialen Aufstieg, die auch ein großer Teil der lokalen Bevölkerung nutzte. So wurde diese Sprache in der dritten oder vierten Generation seit Beginn der Industrialisierung auch zu Hause gesprochen. Da die Beherrschung der deutschen Sprache in der Regel eine Voraussetzung für den sozialen Aufstieg war und gleichzeitig das Śląsko Gotka vom Proletariat verwendet wurde, kristallisierte sich eine Regel heraus, die die deutsche Sprache mit einer höheren sozialen Stellung und das Ślońsko Gotka mit dem Proletariat verband. Da das Funktionieren einer Industriegesellschaft die Zusammenarbeit und Vermischung verschiedener sozialer Gruppen erfordert, entstanden in Oberschlesien verschiedene Varianten und Mischformen der beiden Sprachen. Bei der Klassifizierung dieses schlesisch-deutschen Sprachgebildes kann man sich nicht nur auf die Analyse des Anteils der einzelnen Sprachen beschränken, sondern muss auch die sozialen Bedingungen berücksichtigen. Jeder Händler, der nicht pleite gehen wollte, beherrschte die polnische Sprache, die deutsche Sprache und alle schlesischen Zwischenformen. Natürlich passte die Sprache, die seine Kunden sprachen, zu ihrem Verhalten und ihrer Kleidung. Und so kam eine Frau, die in einen Schal gehüllt war, zum Metzger und sagte: „Geben Sie mir eine Leberwurst!”. In dieser Form passte alles zusammen, niemand nahm dieser Frau etwas übel, der Metzger unterhielt sich mit den Frauen über ihre Kinder und ihre Männer, und alles war in Ordnung. Hätte diese Frau jedoch gesagt: „Mein Herr, geben Sie mir bitte ein Pfund Leberwurst“, hätte sie sich damit nur lächerlich gemacht. Wäre sie jedoch als Dame in einem Pelzmantel zum Metzger gekommen und hätte „font leberwusztu“ gesagt, hätte sie sich damit völlig deklassiert. Außerdem würde der Metzger denken, dass sie keine Dame ist, sondern nur eine gut gekleidete Dirne, und würde ihr vielleicht andere Angebote machen. Hinzu kommt, dass eine echte Dame nicht „ein Pfund Leberwurst“ verlangen würde, sondern nur ein Viertelpfund aus dem gesamten Sortiment. Natürlich würde sie auch nicht „Krupnioki” sagen, sondern nur „Graupenwurst”, während die zuvor beschriebene „Baba Godafa” immer von „Krup-niokach” sprach und nie von „Graupenwurst”.

Dieses Beispiel verdeutlicht die soziale Bedeutung der Sprache. Ślońsko gotka schuf eine familiäre Atmosphäre. So wurde auch bei Schlägereien in der Kneipe oder zu Hause ausschließlich po ślońsku gesprochen. Wer Deutsch sprach, gehörte grundsätzlich zur besseren Gesellschaft und prügelte sich deshalb nicht, und wenn er sich prügelte, dann schimpfte er dabei auf Silesisch. Die deutsche Sprache hatte dagegen den Beigeschmack einer Amtssprache. Die Trennung zwischen Polnisch und Deutsch war noch sachlich bedingt. Dinge, die für die proletarische Schicht charakteristisch waren, wurden auf Schlesisch bezeichnet. Dazu gehören das Wort „królik” statt „Kaninchen”, „kokot” statt „Hähnchen”, „koza” statt „Ziege” und „dupek” statt „Bube”. Spiele der höheren Schichten wie Dame oder Schach führten jedoch keine slawisch-schlesischen Bezeichnungen ein.

Die Vermischung von Deutsch und polnischem Dialekt, deren Ausmaß von der Situation, den beteiligten Personen und der sozialen Stellung abhing, gab es in verschiedenen Varianten. Das funktionierte, weil die Bevölkerung in diesem Gebiet seit vielen Generationen miteinander vertraut war. Das hätte nicht funktioniert, wenn es in Oberschlesien eine nationale Polarisierung zwischen der deutschsprachigen Bevölkerung und denen gegeben hätte, die zu Hause Silesisch sprachen. Es gab lediglich soziale Unterschiede hinsichtlich Beruf, Bildung, Verhalten und Konfession. Nationale Unterschiede gab es jedoch nicht. Nationale Unterschiede kamen von außen nach Schlesien. So scheiterte in den Augen der Schlesier auch die von den nationalsozialistischen Behörden in Berlin unterstützte Aktion, in deren Verlauf 1938 alte schlesische Ortsnamen und Familiennamen germanisiert wurden. In der schlesischen Bevölkerung setzten sich die neuen, fremden Namen nicht durch, und man verwendete weiterhin die traditionellen Namen und Nachnamen. Auch die polnischen Behörden verfolgten in der Zwischenkriegszeit und besonders intensiv in den Nachkriegsjahren eine Politik der bedingungslosen Polonisierung Schlesiens und seiner Traditionen. Die Beschreibung dieses Themas würde jedoch den Rahmen dieses Beitrags sprengen.

Eine interessante Position zum Prozess der Sprachbildung hat der polnische Soziologe und Linguist Tomasz Kamusell eingenommen. Er betont, dass bis heute bei der Diskussion von Themen im Zusammenhang mit der schlesischen Sprache immer noch die Terminologie des 19. Jahrhunderts verwendet wird. Damals wurde Sprache als politisches Instrument im Prozess der Nationenbildung betrachtet, und die damaligen Philologen standen unter dem starken Einfluss der damals vorherrschenden nationalistischen Ideen und taten dies mit Leidenschaft. Die ursprüngliche und grundlegende Funktion der Sprache ist jedoch die Ermöglichung der gegenseitigen Verständigung. Sprache darf nicht mit einer Form politisch-nationalistischer Manifestation verwechselt werden, auch wenn alle Nationalisten bis heute so auf Sprache blicken. In der Vergangenheit gab es keine sprachlichen Standards, auf die man sich bei der Schaffung von Nationalsprachen hätte beziehen können. Die gesprochene Sprache variierte von Dorf zu Dorf. Man geht davon aus, dass die in einem Dorf gesprochene Sprache einen Subdialekt bildete. Aber auch die Subdialekte variierten von Dorf zu Dorf.

Im mittelalterlichen Schlesien beherrschten nur wenige Menschen die Schriftsprache. Mit der Zeit entstanden in den Machtzentren neue Schriftsprachen, die ebenfalls auf regionalen Dialekten oder Subdialekten basierten, da diese die Alltagssprache der Menschen waren. Diese neuen Sprachen wurden zu Verwaltungssprachen und dienten der Verwaltung von Regionen oder ganzen Staaten. So war es auch in Schlesien. Zunächst wurde in Schlesien Latein verwendet, später – insbesondere in Niederschlesien – verdrängte die deutsche Kanzellsprache das Lateinische, und in Oberschlesien wurde die tschechische Kanzellsprache immer gebräuchlicher.

Da Oberschlesien fast während der gesamten Zeit, in der sich die Nationen bildeten, Teil Preußens war, prallten in seinem Gebiet zwei Sprachkontinua aufeinander: das westgermanische und das nordsslawische. Die lokale Bevölkerung war nicht mobil, die einzigen Gruppen, die sich über ein größeres Gebiet bewegten, waren Priester, Aristokraten, Adelige und Bürgerliche. Diese Menschen sprachen in Niederschlesien Deutsch oder Latein. Sie machten jedoch nur wenige Prozent der Bevölkerung aus. Der Rest sprach die bereits erwähnten Subdialekte, je nach Dorf westgermanisch oder nordsslawisch. Die rasante industrielle Entwicklung führte dazu, dass die bisher bodengebundene Bevölkerung auf der Suche nach Arbeit abwanderte. Infolge der dadurch entstandenen Kontakte zwischen der nord-slawisch sprechenden Bevölkerung und der westgermanisch sprechenden Bevölkerung entstanden sogenannte Pidgin-Sprachen. Dabei handelt es sich um gemischte Sprachformen, die das Ergebnis des Kontakts zwischen Menschen sind, die verschiedene Sprachen sprechen. Diese slawisch-germanische oder germanisch-slawische Sprachmischung entwickelte sich in Oberschlesien zu einer Alltagssprache. Dadurch schufen die Bewohner Oberschlesiens über viele Jahrzehnte hinweg eine eigene Sprache, die sich vom Standarddeutschen, Polnischen oder Tschechischen unterschied.

Bruno Nieszporek (1996)

Quelltext:

silesiainfo.net/SilesiaArchiv/SlonskDe/Slonsk/Abni/GSOS/ZnaczenieSlonskijGotki.htm

Eine Antwort

  1. bhn sagt:

    Aus heutiger Sicht sollte in dem vor Jahren geschriebenen Beitrag viel strenger zwischen Polnisch und Slawisch-Schlesisch unterschieden werden. Es war eine falsche Annahme, die slawisch-schlesische Sprache aus dem oberschlesischen Raum mit Polnisch oder einem polnischen Dialekt gleichzusetzen.
    Dies erfordert aber einen klaren Bruch mit den lang verbreiteten „polonisierenden” Tendenzen, die sowohl bei den Deutschen als auch – und das in viel stärkerem Maße – bei den Polen auftraten und als herabwürdigende Unsitte bezeichnet werden sollten.
    Man lernt nie aus!
    Tatsache ist, dass für die slonsko Sprache damals noch keine Schriftform vorlag. Dies war ein großer Mangel, der erst vor Kurzem behoben wurde.

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